April 2024



Verliebt in Laboe ...

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April 2024

Montag, 01. April 2024


Moin Moin aus Laboe,


zunächst einmal wünsche ich FROHE OSTERN, auch wenn das Wetter an den Ostertagen nicht ganz so prall war, Laboe war gut besucht. Nach einer Woche Urlaub gibt es heute wieder eine Menge zu berichten, ich wünsche gute Unterhaltung beim Lesen und Bilder anschauen.


Übrigens Besuch – ich hatte ja auch Besuch aus Bayern, meine liebe Freundin Sabrina mit ihren beiden Kids waren in Laboe. Sie macht zusammen mit ihrem Mann und den Kindern auch schon seit über 10 Jahren Urlaub in Laboe im "Fördeblick", sie sind also treue Laboe-Fans. Der Ehemann ist aber erst wieder im August mit dabei, einer muss ja schließlich arbeiten, wenn Frau und Kinder auf Achse sind.


Und so haben wir in der Vorsaison eine Menge zusammen unternommen. Angefangen mit der „Menschenkette gegen Rechts“, die am Sonntag, den 24. März von Heikendorf bis nach Laboe führen sollte. Unterbrechungen gab es auf dem Fördewanderweg, da wären ja ein paar hundert Menschen notwendig gewesen, aber in Laboe standen die Menschen bereit um gegen die AfD und andere rechtspolitischen Strömungen zu demonstrieren.


Mit den Kindern waren wir dann mit dem Fördedampfer in Kiel, sind dann mit dem Bus weiter zum Aussichtspunkt der Holtenauer Schleuse gefahren, so dicht und fast zum Anfassen hatten die Kids natürlich noch nie die Container- und Tankschiffe gesehen. Weiter gings es mit dem Schiff ADLER I einmal quer über den Nord-Ostsee-Kanal und dann zu Fuß zum Tiessenkai und zum Holtenauer Leuchtturm.


Tja, und so haben die Kids gleich gelernt, dass Deutschland früher auch mal einen Kaiser hatte und Kaiser Wilhelm der II. den Kaiser-Wilhelm-Kanal (heute Nord-Ostsee-Kanal) am 21. Juni 1895 eingeweiht hatte. Nach so einem Fußmarsch machte sich natürlich der kleine Hunger breit, also gab es leckere Torte im Schiffer-Café. Die Traditionssegler waren noch nicht an den Liegeplätzen am Tiessenkai, aber so hatte man freien Blick auf die Schleuse.


Das nächste große Highlight war dann die Eröffnung von Kaufhaus Stolz am Dienstag, den 26. März 2024. Geschäftsführer Uwe Hornung, Filialleiterin Joana Franke und Bürgermeister Heiko Voß begrüßten die ersten Kunden vor dem Laden. Da waren wir natürlich live dabei. Und dann hieß es: Türen auf.


Whow, das war der erste Eindruck. Die Kinder waren blitzschnell in der großen Spielzeugabteilung verschwunden und wurden nicht mehr gesehen. Ich konnte mich dann noch kurz mit dem Geschäftsführer Uwe Hornung und Bürgermeister Heiko Voß unterhalten, denn klar ist ja, die Laboer hätten lieber einen Lebensmittelmarkt dort gesehen. Aber Uwe Hornung erklärte mir noch einmal, dass sie alle infrage kommenden Unternehmen und Ketten wie Edeka, Rewe usw. angesprochen hätten und sogar nach Hamburg gefahren sind um jemanden zu finden, der die vorgesehenen 200 qm bestückt, leider bislang alles ohne Erfolg.

Denn auch Kaufhaus Stolz hat ja Interesse an einer Lebensmittelabteilung, weil das automatisch mehr Kunden in den Laden zieht die dann sicherlich auch das eine oder andere noch mitnehmen. Sollte sich etwas in Richtung Lebensmittel ergeben – die 200 qm können sofort frei gemacht werden.


Ansonsten wurde das Gebäude grundsaniert, neuer Fußboden, neue Decken und Beleuchtung, die Arbeiten auf dem Dach mit Dämmung und Solar konnten wegen der schlechten Witterung allerdings noch nicht abgeschlossen werden. Sehenswert jetzt auch die Garage mit ihren großen Bildern und den grünen Wänden, die wie echtes Moos aussehen.


Insgesamt 3x waren wir dann zum Einkaufen dort, auch meine Tochter Jenny hatte eine Bestellung nach Laboe gefunkt. Marken-Inline-Skates statt 89,99€ für 19,99 €, die mussten mit nach Buchholz genommen werden. Und die Kids wollten immer bei dem Animateur Holger mit den Pfeilen werfen, da gab es Kugeln mit Gutscheinen drin zu gewinnen, wir haben natürlich auch jedes Mal etwas gewonnen das sofort in Ware umgesetzt wurde.


Wir sehen dann unten bei den Fotos noch einmal die Titelseite des letzten REWE-Prospektes zur Schließung und die Titelseite von Kaufhaus Stolz zur Eröffnung. Da habe ich ja zwei wertvolle Prospekte zu Hause. Das erstmal dazu, über die Fahrt nach Buchholz dann noch am Freitag etwas mehr. Nur so viel schon vorab – Rückfahrt mit einem tschechischen EC-Zug der aus Prag kam und sowohl in Hamburg als auch in Kiel auf die Minute pünktlich angekommen ist. Geht also, nur bei der DB hakt es immer.


Schauen wir nun mal aktuell nach Laboe. Der Strand wurde in der Zwischenzeit planiert und der Sand befindet sich nun dort wo er hingehört. Ein paar ganz wenige Strandkörbe wurden geliefert, aber die stehen erstmal unter Dach und Fach im Strandland.


Dann habe ich hier schon eine Meldung vorliegen zur Einweihung der neuen Toilettenanlage im Kurpark. Also da wird ja richtig ein Fass aufgemacht. Jubel, Trubel, Heiterkeit ist zur Eröffnung angesagt. Nicht nur Bürgermeister Heiko Voß und Bürgervorsteher Sven Müller werden dabei sein um die Eröffnungsreden zu halten, sondern auch Ministerpräsident Daniel Günther hat sein Kommen zugesagt.


So viel Glanz und Ehre in Laboe? Aber der Grund ist ganz einfach erklärt. Laboe wurde in den letzten Jahren dermaßen heruntergewirtschaftet, dass es im Gegensatz zu den Nachbarorten völlig unattraktiv geworden ist. Das fällt natürlich auch in der Landeshauptstadt Kiel sehr negativ auf, dort ist Laboe sozusagen das schwarze Schaf unter all den schönen Ostseebädern.


Nun gibt es seit langer Zeit aber endlich einmal wieder etwas Positives aus Laboe zu berichten und daher lässt es sich Ministerpräsident Daniel Günther nicht nehmen, als Erster die neue Anlage einzuweihen. Ergänzend dazu würde ich noch vorschlagen, dass die Gemeinde auf der Toilette ein schönes Schild anbringt auf dem steht:


„Dieser Einweihungstag im Laboer Kurpark bleibt unvergessen,

denn auf diesem Klo hat als erster Daniel Günther gesessen!“


Oder sowas in der Art. Für Speis und Trank ist natürlich reichlich gesorgt, so sind Schwenkgrill, Crêpes-Stand, Soft-Eis, ein Food-Truck und natürlich ein großer Getränkestand vorgesehen. Denn schließlich soll das neue WC im Kurpark ja auch reichlich benutzt werden.


Auf der Bühne im Kurpark wird es jede Menge Live-Musik geben, den genauen Zeitplan habe ich aber zur Stunde noch nicht. Aber der Shantychor Ole Schippn wird mit dabei sein und einige andere Bands und Chöre aus der Umgebung. Freuen wir uns also schon auf eine Mega-Party zur Toiletten-Einweihung, den genauen Termin werde ich rechtzeitig bekannt geben, der barrierefreie Zugang muss ja erst noch fertig gestellt werden.


Jetzt schon besuchen kann man aber die die neue Foto-Ausstellung im Freya-Frahm-Haus „Lichtzeichen und die Poesie der Physik“ von dem Physiker und Fotografen Jochim Lichtenberger.


Auch in seiner zweiten Ausstellung im Freya-Frahm-Haus zeigt Jochim Lichtenberger wieder wunderschöne und spektakuläre Naturaufnahmen. Beim Betrachten seiner Fotos habe ich immer das Gefühl, er schaut immer mit zwei verschiedenen Augen in die Natur. Ein Auge in den Himmel, das Meer oder auf den Meeressaum gerichtet, das andere Auge sieht die physikalischen Gesetze wie Lichtbrechung, Reflexion, Wassertropfen, Eiskristalle, die diese wunderschönen Naturschauspiele entstehen lassen. Ob Regenbogen, mehrfache Sonnen, Lichtsäulen, das alles fasziniert uns heute noch, aber sie sind physikalisch erklärbar.


Für die Menschen im Mittelalter waren sie eine Mischung aus Verheißung für eine glückliche Zukunft, wenn sie einen Regenbogen sahen. Andere Lichterscheinungen wurden eher als unheilbringend betrachtet und machten den Menschen Angst. Erst im 18. Jahrhundert gelang es, diese Phänomene mit naturwissenschaftlichen Methoden zu erforschen und zu erklären.


Interessant sind daher auch die Bilder aus einem Manuskript aus der Augsburger Bibliothek das im 16. Jahrhundert erschien, dort wurden diese eindrucksvollen Himmelserscheinungen festgehalten, nur erklären konnte sie niemand in der damaligen Zeit.


Diese faszinierenden Aufnahmen finden wir im Erdgeschoss, und wie schon beim letzten Mal kann man auch wieder zwei physikalische Experimente bestaunen. Wie entsteht ein Regenbogen? Mit einem Beamer, Wasser und Lichtreflexion lässt sich ein Regenbogen in eine künstliche Landschaft zaubern. Was ich dabei auch gelernt habe – wenn man unter einem Regenbogen steht befindet man sich immer genau in der Mitte. Selbst wenn man nach rechts oder links geht, wandert der Bogen im gleichen Verhältnis mit, da man den Regenbogen immer nur unter einem bestimmten Winkel sehen kann.


Im Obergeschoss hat Jochim Lichtenberger einmal nicht seinen Blick in den Himmel, sondern auf den Boden gerichtet. Genauer gesagt auf den Treibsaum, wo er verwelkte Blüten, wahrscheinlich von Seebestattungen, Algen, Pflanzenreste usw. gefunden hat.


Diese Teile hat er dann zu Hause auf einem Scanner platziert, gescannt und hochauflösend fotografiert. Das Ergebnis sind fast 3-Dimensionale Fotos die den Betrachter faszinieren.


Das ist eine wunderschöne Ausstellung die ich sehr empfehlen kann. Jochim Lichtenberger ist während der Ausstellungszeiten vor Ort und kann die einzelnen Naturschauspiele auf Wunsch noch einmal sehr genau erläutern. Geöffnet ist die Ausstellung noch bis zum 14. April und zwar Do/Fr/Sa von 15-18 Uhr, So/feiertags von 11-18 Uhr, der Eintritt ist frei. Weitere Infos über Jochim Lichtenberger gibt es HIER


Am Donnerstag, den 04. April um 19:30 Uhr gibt es im FFH einen Vortrag der Universitätsgesellschaft S-H. Dr. Sönke Harm vom Institut für Experimentelle und Angewandte Physik der CAU widmet sich der Frage: Das Elektroauto – Lösung aller (Diesel-) Probleme?

Der Eintritt beträgt 5€, Anmeldung unter info@freya-frahm-haus.de


So das war es für den Start in den April. Da ist ja doch wieder einiges zusammengekommen, ich glaube, ich kann gar keinen Urlaub mehr machen. Wir lesen uns am Freitag wieder, bis dahin sage ich wie immer Tschüss


Euer Ostsee-Peter


Freitag, 05. April 2024


Moin Moin aus Laboe,


nun haben wir die erste Woche im April auch schon wieder geschafft. Übrigens April – einige meiner Leserinnen und Leser haben es natürlich durchschaut, die große Toiletten-Einweihungsparty im Kurpark mit Ministerpräsident Daniel Günther war natürlich ein Aprilscherz. Aber wer weiß, vielleicht ist meine Idee ja gar nicht sooo schlecht, man soll die Feste schließlich feiern wie sie fallen. Lassen wir uns einfach mal überraschen.


Dann noch ein kurzer Bericht über den Besuch in Buchholz bei meinen Kindern und Enkelkindern letzte Woche. Da die bayrischen und die norddeutschen Kinder immer so toll miteinander spielen, hatten meine Freundin Sabrina mit ihren beiden Kids und ich beschlossen, wir überraschen mal den Rest der Familie in Buchholz, nur meine Tochter Jenny war eingeweiht.


Wir haben dann in dem sehr gemütlichen Gästehaus „Ulmenhof“ übernachtet, der sich in der Straße befindet in der auch meine Tochter Jenny mit ihrer Familie wohnt. Dicht an der Autobahnausfahrt Dibbersen gelegen, 1900 erbaut, sehr gemütlich und urig, wir hatten ein Familienzimmer und die Wirtsleute, Familie Stöver, waren absolut nett, freundlich und aufmerksam. Sogar mitten in der Nacht hätten wir sie herausklingeln können, wenn uns etwas gefehlt hätte. Also da hätte ich gerne noch ein paar Tage bleiben können. Der Ulmenhof hat mich übrigens sofort an das Landhaus Arp in Laboe erinnert.


Als wir dann dort angekommen waren nach Stau in Kiel, Stau in Neumünster und einer Stunde Stau vor dem Elbtunnel habe ich dann meiner Tochter Bescheid gesagt und der große Bruder Jannis wurde dann mit Jannina und Jonathan und dem Auftrag losgeschickt, im Ulmenhof wäre eine Überraschung für sie abgegeben worden, die sollten sie dort mal abholen. Tja, da war die Freude natürlich groß und die Überraschung gelungen. Es waren dann zwei sehr fröhliche und turbulente Tage in Buchholz.


Während Sabrina mit ihren Kindern dann am nächsten Tag wieder Richtung Süden gefahren ist, bin ich dann abends mit dem Zug zurück nach Kiel gefahren. Ich hatte die Fahrt schon zu dem Zeitpunkt gebucht, als die Bahn noch bestreikt wurde. Daher hatte ich mir ganz bewusst einen tschechischen EC-Zug ausgesucht, der von Prag über Hamburg nach Kiel fuhr. Denn die würden ja wohl nicht streiken. Aber - in Hamburg wurde die Fahrgäste vom Zugchef mit einem fröhlichen Moin und starkem norddeutschen Akzent begrüßt. Ich nehme daher mal an, auch der Lokführer kam aus Deutschland, also ob das nun was gebracht hätte, wenn Herr Weselsky die Bahn immer noch bestreikt hätte?


Aber was mich dann total verblüfft hatte – der Zug der morgens in Prag gestartet war, erreichte Hamburg auf die Minute genau, darauf war ich nun gar nicht vorbereitet und er war auch in Kiel super pünktlich. Zudem war der Zug picobello sauber, das galt auch für die Toilette. Also so macht Bahnfahren direkt wieder ganz viel Spaß. Da kann die DB noch etwas lernen.


Das nochmal als Nachtrag. Die letzten Regentage haben auch in Laboe wieder ihre Spuren hinterlassen, die große Wiese im Kurpark stand mal wieder unter Wasser. Trotz Drainage, diese Wassermassen in letzter Zeit sind einfach zu viel und so fanden sich sogar ein paar Möwen ein die nach ein paar Leckereien gesucht haben. Noch müssen sie sich ja selber bemühen, wahrscheinlich sehnen sich die Möwen schon wieder die Urlauber herbei mit Fischbrötchen, Pommes, Eis, Keksen usw. damit sie nicht immer in den Mülltonen nach Essbarem suchen müssen.


Übernachtungsbesuch im Hafen gab es diese Woche von dem Seenotkreuzer „Eiswette“. Dieses Schiff gehört zu den Typschiffen der 20 Meter-Klasse und war auf dem Weg von Rostock nach Cuxhaven, da bot sich eine Übernachtung in Laboe also an. Stationiert ist der Seenotkreuzer normalerweise auf Nordstrand.


Schauen wir nun mal auf die kommenden Veranstaltungen. Am kommenden Wochenende startet in Laboe wieder das große „Drachenfest“. Jeweils ab 11:00 Uhr sind zwischen der ehemaligen Schwimmhalle und dem Buena Vista wieder zahlreiche Großdrachen in der Luft und Airskulpturen am Boden zu bestaunen.


Am Samstag gibt es auch einen Freiflugtag. Auf einem Besucherfeld kann jeder, ob groß oder klein, seinen eigenen Drachen steigen lassen. Die Steigleinenlänge darf aber 100 Meter nicht übersteigen. Wer keinen Drachen hat, vor Ort und im Ort kann man Drachen erwerben. Unten sehen wir noch einmal ein paar Fotos vom letzten Jahr, hoffen wir auch für das Wochenende, dass die Sonne scheint und etwas Wind bläst. Auf jeden Fall soll es endlich mal wärmer werden hier im Norden.


Unten zwei Fotos aus dem letzten Jahr vom Drachenfest, so ein Wetter am Wochenende gerne wieder.


Ebenfalls am Samstag wird um 11:00 Uhr im Hafen das neue Seenotrettungsboot SRB 86 für die Station Schilksee getauft. Wie das Boot heißen wird erfahren wir dann bei der Taufe, Taufpatin ist DGzRS-Mitarbeiterin Nicole Wassersleben.


Dann wurden die Drehsessel im Rosengarten wieder montiert, sie laden also wieder zum Relaxen ein.

So, das war es für diese Woche. Am Montag geht es dann weiter mit Berichten von der Taufe des neuen Seenotrettungsbootes und dem Drachenfest. Dazu wird es dann sicherlich viele schöne und farbenfrohe Fotos geben. Bis dahin sende ich ganz liebe Grüße aus Laboe


Euer Ostsee-Peter

Montag, 08. April 2024


Moin Moin aus Laboe,


Zwei große Ereignisse fanden ja am Wochenende in Laboe statt und das bei strahlendem Sonnenschein. Ach, da sieht die Welt doch gleich viel freundlicher aus.


Ein großes Ereignis war am vergangenen Samstag die Taufe des neuen Seenotrettungsbootes SRB 86 in Laboe. Dabei handelt es sich um ein neues und extrem schnelles Rettungsboot, das mit seinen beiden insgesamt 400 PS starken Yamaha-Außenbordmotoren bis zu 38 Knoten = 70 km/h erreichen kann. Und bei der Geschwindigkeit fliegt man ja förmlich über das Wasser.


Zu der feierlichen Taufe in Laboe sprachen Ingo Kramer, ehrenamtlicher DGzRS-Vorsitzer die Grußworte, für die Landeshauptstadt Kiel Stadtrat Christian Zierau, für die Station Schilksee Vormann Marek Przybilla und für die Gemeinde Laboe Bürgermeister Heiko Voß. Taufpatin war DGzRS-Mitarbeiterin Nicole Wassersleben.


Bei dem 8,9 Meter langen Seenotrettungsboot handelt es sich um einen ganz speziell entwickelten Bootstyp, der in dem finnischen Spezialbootsbaubetrieb Artic Airboats in enger Zusammenarbeit mit der DGzRS hergestellt wurde. Das Boot war seit Anfang Oktober mit der internen Bezeichnung SRB 86 in Schilksee stationiert und hat schon einige Einsätze gefahren.


Viele Seenotretter aus den umliegenden Stationen waren mit ihren Booten in Laboe erschienen, so aus Eckernförde, Schleswig, Damp und anderen Orten. Der ehrenamtliche Vorsitzende Ingo Kramer erklärte den zahlreich erschienenen Zuschauern, dass die DGzRS ihre 60 Schiffe und Boote ca. alle 30 Jahre austauscht und dass sich sowohl Schiffe, der laufende Betrieb und alle weiteren Kosten nur aus ehrenamtlichen Spenden finanzieren. Dieses sei weltweit einmalig.


Bürgermeister Heiko Voß betonte in seiner Ansprache noch einmal die enge Verbindung zwischen der DGzRS und der Gemeinde Laboe. Denn die Seenotretter gibt es schon seit 1894 in Laboe und die beiden ersten Rettungsschuppen sind auch heute noch erhalten. Im Jahre 2015 entstand das neue Informationszentrum im Hafen, auch das ein touristischer Anziehungspunkt und Besuchermagnet in Laboe. Und die Mole, an der der Seenotkreuzer BERLIN liegt, wird umfassend saniert werden, die Planungen dazu sind abgeschlossen.


Vormann Marek Przybilla aus Schilksee betonte noch einmal die Wichtigkeit der Station, denn jedes Jahr passieren weit über 30.000 Schiffe die Kieler Förde, darunter zählen Sportboote, Container- und Tankschiffe sowie im Sommer zahlreiche Kreuzfahrtschiffe. Mit dem neuen und sehr schnellen Boot und seinem geringen Tiefgang können sie stets schnell zur Stelle sein um Menschen aus Not und Gefahr zu bergen.


Nach den Begrüßungsreden taufte dann die DGzRS-Mitarbeiterin Nicole Wassersleben das neue Seenotrettungsboot mit den Worten:“ Ich taufe Dich auf den Namen JÜRGEN HORST und wünsche Dir und Deiner Besatzung allzeit gute Fahrt und stets eine sichere Heimkehr“.


Der Taufname des Neubaus vereint die Vornamen zweier Brüder aus Dortmund, die den Seenotrettern Zeit ihres Lebens verbunden waren. Das neue Boot wurde aus dem Nachlass finanziert, in dem die Seenotretter großzügig bedacht wurden. Nicole Wassersleben übernahm die Taufe stellvertretend für die beiden Witwen der Namensgeber, da sie altersbedingt nicht selbst an der Taufe teilnehmen konnten.


Nach dieser feierlichen Taufzeremonie fuhren dann der Seenotkreuzer BERLIN zusammen mit den anderen Rettungsbooten der umliegenden Stationen hinaus auf die Ostsee, um noch einmal die Einsatzbereitschaft der DGzRS und die große Wendigkeit des neuen Rettungsbootes JÜRGEN HORST zu demonstrieren.


Bevor die BERLIN abgelegt hatte, klärte Vormann Uwe Radloff die anwesenden Vertreter der Presse und des Fernsehens noch einmal über die an Bord geltenden Sicherheitsmaßnahmen auf. So muss z.B. jeder eine Schwimmweste tragen und man solle sich auf jeden Fall immer mit einer Hand absichern, es kann auch schon einmal etwas schaukeln an Bord.


Nach der Sicherheitseinweisung ging es dann zusammen mit den anderen Booten hinaus und während der Seenotkreuzer BERRLIN ruhig im Wasser lag, konnten die kleinen Boote mal ihre Wendigkeit unter Beweis stellen und sie machten auch ordentlich Geschwindigkeit. Das war ein ganz tolles Bild als die kleineren Boote im Schwarm um die BERLIN herum kreisten.


Im Anschluss gab es dann noch ein gemütliches Zusammensein mit den Seenotrettern im und um den Rettungsschuppen herum mit leckerer Erbsensuppe und viel Einlage aus Aulis Gulaschkanone, auch eine vegane Suppe war wieder mit dabei und es gab leckeren Butterkuchen zum Nachtisch plus Heiß- und Kaltgetränke aller Art. Alles in allem also eine sehr gelungene Taufe des neuen Rettungsbootes JÜRGEN HORST für die Station Schilksee.


Das zweite große Event war am Wochenende das Drachenfest am Strand von Laboe. Und auch diese Veranstaltung bei strahlendem Sonnenschein und gleichbleibendem Wind.


Das lockte tausende von Besuchern nach Laboe, ob Groß oder Klein, alle hatten ganz viel Spaß an den vielen bunten Figuren die am Himmel tanzten und die mich morgens schon auf meinem Balkon begrüßt hatten.


Bis zu 7 Drachen sind an einem sogenannten Trägerdrachen befestigt, die mit dicken Seilen fest am Boden verankert werden müssen. Die Figuren sind bis zu 30 Meter lang und umfassen rund 150 qm Stoff. Gemütliche Sitzgelegenheiten luden zum Verweilen ein, ob Crêpes, deftigere Dinge oder Kaltgetränke, alle Stände sowie die umliegenden Cafés und Restaurants waren alle gut besucht.


Die Kleinen konnten sich schminken lassen, für die etwas Größeren konnte man bei einer Drachenfliegerschule das Steuern eines Lenkdrachens erlernen. Und es gab natürlich auch einen Shop, in dem Drachen und Windspiele gekauft werden konnten.


Alles in allem wieder eine ganz gelungene Veranstaltung, die natürlich stark wetterabhängig ist. Aber nun hatten wir zweimal hintereinander Glück, das Drachenfest wird auf jeden Fall im nächsten Jahr aufgrund des großen Erfolges wiederholt, wie mir Veranstaltungsleiterin Stefanie Hilse am Sonntag vor Ort schon angekündigt hat.


So, das war es für den Start in die neue Woche. Es gibt heute einmal ganz viele Bilder zum Anschauen, ob zu Wasser oder am Himmel, es war wieder einmal ein wunderschönes Wochenende in Laboe.


Wir lesen uns am Freitag wieder, dann mit einer Ankündigung für das Lachmöwen-Theater, denn dort tritt am 19. April ein ganz besonderer Gast auf. Die weiteren Veranstaltungen für diese Woche habe ich unten auch mit eingefügt.


Ich wünsche eine schöne Woche und sage Tschüss bis zum Freitag


Euer Ostsee-Peter


Freitag, 12. April 2024


Moin Moin aus Laboe,


heute gibt es einmal fast keine Fotos aus Laboe, der Grund heißt „Deutschland-Ticket“. Das habe ich mir diesen Monat einmal gekauft, brauche es eigentlich erst zum Monatsende, aber wenn ich es schon habe, soll das Ticket ja auch genutzt werden.


Und so kann ich gleich 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn diese Tagesausflüge sind auch etwas für unsere Urlauber, die ihr Auto einmal stehen lassen möchten um mit Bus, Bahn und Schiff ein paar Ausflüge zu unternehmen. Mit dem 49€ Ticket umsonst, auch auf den Fördeschiffen, für Familien die kein Deutschland-Ticket haben empfiehlt sich dann ein Schleswig-Holstein-Ticket oder eine Kleingruppenkarte.


Mein erstes Ausflugsziel hieß Lübeck. In der Nähe des Bahnhofs befindet sich ja das weltberühmte Holstentor, 1478 fertiggestellt, war es das Mittlere von einst insgesamt 4 Stadttoren. Die anderen 3 Stadttore wurden im Laufe des 19. Jahrhunderts abgerissen. Das noch erhaltene Holstentor wurde mehrfach restauriert und seit 1950 befindet sich in den Räumen des Holstentores das Stadtgeschichtliche Museum von Lübeck.


Ein zweites Highlight für mich, wenn ich in Lübeck bin, ist natürlich ein Besuch bei der Firma Niederegger im Stammhaus in der Breiten Straße in Lübeck. Seit 1806 gibt es die Firma Niederegger schon, angefangen mit einer kleinen Konditorei, werden heute pro Tag bis zu 30.000 kg Marzipan hergestellt.


Und etliche Kilo davon kann man natürlich im Stammhaus kaufen. Im ersten Stock befindet sich dann das so schön nostalgische Niederegger-Café, also was es da alles an verschiedenen Torten gibt, der Wahnsinn. Und noch eine Etage höher befindet sich dann das Marzipan-Museum. Hier erfährt der Besucher auf einer Art Zeitreise alles über den orientalischen Ursprung der Mandelmasse bis zu den ersten Marzipan-Formen bei Niederegger. Es gibt sogar noch ein überliefertes Originalrezept aus dem Jahre 1806 zu sehen.


Sehenswert sind die 12 lebensgroßen Persönlichkeiten aus Marzipan, alles große Liebhaber von Niederegger. So z.B. die Dichter Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen. Thomas Mann, Bürgermeister Jürgen Wullenwever, Wolfgang Joop und andere. Die Figuren (alle innen hohl) stammen aus dem Atelier des Stuttgarter Bildhauers Johannes Kiefer, der für die Verwirklichung des Projekts rund 500 Kilogramm Marzipan als Modelliermasse verwendete.


Wahrscheinlich ist das Marzipan der Figuren mittlerweile hart wie Beton, probiert habe ich es jedenfalls nicht. Auch das Lübecker Holstentor findet man dort aus Marzipan sowie Tafeln über Mandeln und Zucker. Soviel mal zu dem Ausflug nach Lübeck. Einen kurzen Abstecher nach Travemünde habe ich auch noch gemacht, war aber echt „tote Hose“ da.


Der nächste Ausflug führte mich dann an die Schlei. Da gibt es eine interessante Fahrt mit der Bahn Richtung Flensburg von Kiel aus, denn die führt nach Rieseby zur Schleibrücke Süd. Der Zug hält vor der 1924 erbauten Brücke an, die Fahrgäste müssen dann alle aussteigen, zu Fuß über die 350 Meter lange Lindaunis-Schlei-Brücke gehen und auf der anderen Seite wartet dann ein Zug der die Fahrgäste dann nach Flensburg bringt.


Grund dafür ist ein Neubau der Klappbrücke, die immer sehr stör- und reparaturanfällig war. Auch die neue Anlage soll wieder als kombinierte Eisenbahn-Straße-Klappbrücke ausgeführt werden. Die Planungen begannen schon vor 10 Jahren, Baubeginn sollte 2016 sein. Die Kosten sollten sich auf 46 Millionen € belaufen, 2021 waren es schon 84 Millionen Euro, Trend steigend. Eigentlich sollte die neue Brücke schon lange fertig sein, aber das mit den Kosten und den Terminen kennt man ja nun, die Bahn hat nun 2025 als Fertigstellung angekündigt, aber zu sehen ist noch kaum was von der neuen Brücke. Also dürfte die neue Brücke wahrscheinlich zwischen 2027 und 2030 fertig sein.


Ich bin dann aber nicht weiter nach Flensburg gefahren, sondern wieder zurück nach Eckernförde und von dort aus weiter mit dem Schnellbus nach Kappeln an der Schlei, da wollte ich schon immer einmal hin. Und was soll ich sagen – ich war völlig begeistert von diesem kleinen, schmucken Ort.


Mit dem Bus kommt man im Hafen an und kann von dort aus auf Entdeckungstour gehen. Im Sommer laden 3 Ausflugsdampfer zu Fahrten auf der Schlei ein. Auch verhältnismäßig viele Fischerboote für die heutige Zeit sieht man dort. Ferienappartements gibt es am Hafen auch, teils in alten Speichern oder neu gebaut als Loft im ehemaligen „Netzschuppen“. Im Sommer steppt da bestimmt der Bär.


Die schöne Altstadt befindet sich sozusagen im Oberdorf, viele schöne und liebevoll restaurierte Häuser erwarten die Besucher dort. Auch ein Kaufhaus Stolz gibt es dort. Im Zentrum steht die Denkmalgeschütze Kirche St. Nikolai, ringsherum viele kleine und enge Gassen. Kleine Geschäfte in Hinterhöfen, sogar ein Kino ist noch vorhanden, alles in allem ist Kappeln ein Ort, wo ich mich sofort wohl gefühlt habe und einen Besuch dort kann ich wirklich empfehlen.

Nächste Woche geht es dann weiter mit meinen Ausflügen, sofern das Wetter nicht zu schlecht ist, schauen wir mal wo ich dann lande.


An diesem Wochenende findet am Sonntag, den 14. April wieder das große Familienfest im Rosengarten statt. Veranstalter ist die SPD-Ortsgruppe Laboe, das Bungeetrampolin, die Hüpfburg und viele andere Spielgeräte und Animateure werden von der Firma „Spielmacher Event“ aus Laboe zur Verfügung gestellt.


Von 14 - 17 Uhr können sich die Kinder also wieder einmal richtig austoben. Im letzten Jahr war meine Tochter mit ihren Kids da, die waren abends richtig schön kaputt vom Toben. Der Eintritt und die Benutzung aller Gerätschaften sind kostenlos und Popcorn gibt es auch. Da muss ich mich dann immer ganz klein machen, aber bislang konnte ich auch immer eine Tüte ergattern.


Wie Montag bereits angekündigt, hier noch ein Veranstaltungshinweis für das Lachmöwentheater. Denn am Freitag, den 19. April 2024 um 20:00 Uhr ist Jan Graf zu Gast bei den Laboer Lachmöwen. Er ist Musiker, Buchautor, Hörfunksprecher und bekannt aus der NDR-Sendereihe „Hör mal ´n beten to. Im Lachmöwen-Theater sehen und hören die Zuschauer seine musikalische Lesung auf platt mit dem Titel „Di prickt woll de Haver!“ Jan Graf singt und vertellt.


Und to vertellen givt dat veel: Traumatisierte Kindergeburtstage, vegane Kontoauszüge und besoffene Hamster. Eine plattdeutsche Lesung mit dem Schönsten aus Grafs aktuellen Manuskripten. Jan Graf selbst bezeichnet seine Auftritte als „Plattdeutsche Abende für Menschen, die mal was zum Schmunzeln brauchen.“


Die Eintrittskarten erhält man online unter www.lachmoewen.de, oder in der Vorverkaufsstelle in Laboe, Dorfstraße 8, geöffnet montags – freitags von 9:00 – 12:00 Uhr oder telefonisch unter 04343 – 4946440.


So, das war es für diese Woche. Wir lesen uns am Montag wieder. Ein schönes Wochenende wünscht euch der

Ostsee-Peter


Montag, 15. April 2024


Moin Moin aus Laboe,


das Titelbild zeigt heute die Luxusyacht JAG, die sich zurzeit auf Erprobungsfahrt in der Ostsee befindet. Um solche Mega-Yachten ranken sich ja immer einige Gerüchte, sicher ist, dass sie auf der Lürssen-Werft in Schacht-Audorf gebaut wurde. Der Baupreis soll um 360 Millionen Dollar liegen, alleine die jährlichen Unterhaltskosten belaufen sich auf ca. 30 Millionen Dollar. Eigentümer soll laut dem Yachtmagazin „Boat International“ der amerikanische Milliardär Shahid Khan sein, es ist bereits die 3. Yacht die er auf der Lürssen-Werft hat bauen lassen. Sehr gut, das sichert Arbeitsplätze im Norden.


Am Freitag hatte ich ja von den ersten Kreuzfahrtschiffen berichtet die schon vor Laboe vorbeiziehen, ich hatte vergessen, den Link für sämtliche Kreuzfahrtschiffe einzufügen, die in diesem Jahr Kiel anlaufen. Dann können sich unsere Urlauber schon einmal vorab freuen, welche Kreuzfahrtschiffe in ihrem Urlaub in diesem Jahr vor Laboe auftauchen. Farblich unterlegt sind die Schiffe, die zur Kieler Woche in Kiel festmachen. HIER der Link.


Langsam beginnen die Rapsfelder auch bei uns im Norden zu blühen, trotz des reichlichen Regens in der letzten Zeit. In Neu-Stein wurde „meine“ Bank wieder aufgestellt, es ist einfach eine wunderschöne Stelle, um den weiten Blick auf die Ostsee genießen zu können.


Der Eingang zum Kurpark in Verlängerung Parkstraße wurde in Rekordzeit asphaltiert. Das macht eine Maschine quasi in einem Arbeitsgang. Warum hat man das nicht schon vor Jahren mit der Promenade zwischen MWSH und U-Boot so gemacht? Dann gäbe es auch seit Jahren keine Diskussionen über die schlechte und kaum noch zu begehende Promenade. Aber es wird immer nur geplant, teure Gutachten werden angefertigt, aber nie etwas davon umgesetzt. Vielleicht 2025, vielleicht auch später. Das macht mich schon sehr traurig.


Die ersten Strandkörbe wurden am Wochenende aufgestellt, einen Tag später lagen sie schon wieder flach. Grund dafür war der kräftige Sturm der am Sonntag mit Windstärke 8 über den Strand von Laboe fegte.


Aber die Sonne schien am Wochenende und so war auch das „Familienfest“ der SPD am Sonntag wieder ein toller Erfolg. Viele Familien waren mit ihren Kindern gekommen, dort konnten sich die Kinder einmal wieder so richtig austoben. Die Jüngeren in der Hüpfburg, dicht umlagert war auch immer das Bungee-Trampolin. Ein Kletter-Parcours, Bungee-Run, wo die Kids gegen ein Bungee-Seil anrennen mussten, es gab jede Menge zu entdecken. Und auch der Popcornstand war natürlich wie immer heiß umlagert.


Es war wieder ein schöner Tag für die ganze Familie, das Wetter hat mitgespielt und so war überall fröhliches Kinderlachen zu hören.


Vielleicht hat es der eine oder andere schon bemerkt, wenn er durch Laboe geht – der Ostsee-Grill hat ein neues Outfit bekommen. Seit 30 Jahren gibt es laut Inhaber Barış Tut den Grill nun schon. Eine sehr lange Zeit, das spricht einerseits für die Qualität und andererseits dafür, dass man auch abends, wenn alle anderen Restaurants schon geschlossen haben, dort noch etwas zu essen bekommt, wenn der kleine Hunger sich meldet.


So, schauen wir mal was ich für diese Woche an Veranstaltungen vorliegen habe. Am Donnerstag, den 18.4.24 gibt es um 14:30 Uhr im Infozentrum der DGzRS am Hafen wieder einen Filmvortrag über die Arbeit der Seenotretter. Im Anschluss an den Vortrag kann der Seenotkreuzer BERLIN besichtigt werden, sofern nicht im Einsatz.


Am Freitag, den 19. April gibt es um 19:00 Uhr eine Vernissage im Freya-Frahm-Haus. Die Kieler Künstlerin Barbara Hirsekorn stellt unter dem schlichten Titel „Aquarelle“ ihre neuesten Arbeiten aus. Sie ist freiberufliche Malerin und Aquarelldozentin, gibt zahlreiche Kurse und unternimmt Malreisen in Deutschland, Griechenland, Schweden, Italien, Schweiz, Spanien.


Ihre farbenfrohen Bilder entstehen mit viel Wasser und reichlich Pigment. Die Ausstellung im Freya-Frahm-Haus zeigt die aktuellen Arbeiten der Künstlerin. Ein Schwerpunkt der Arbeit Barbara Hirsekorns liegt auf maritimen Bildern, die an der Küste Schleswig-Holsteins quasi vor Ort entstehen. Ein weiteres Themenfeld beschäftigt sich mit der Abbildung von Strukturen und erodierenden Oberflächen im Wandel der Zeit. Eine spezielle Technik, die die Farbaufträge von dunkel nach hell anordnet, sorgt hier für besonders kontrastreiche und leuchtende Aquarelle.


Zu sehen ist die Ausstellung in der Zeit von Samstag, den 20. April, bis Sonntag, den 5. Mai 2024. Öffnungszeiten: Fr, Sa, So und feiertags jeweils von 13 – 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.


So, das war es für den Start in die neue Woche. Wir lesen uns am Freitag wieder, dann mit einem Bericht einer Ausstellungseröffnung im Ehrenmal und unterwegs bin ich diese Woche dann auch noch einmal, das Deutschland-Ticket soll ja auch genutzt werden.


Liebe Grüße aus Laboe sendet Euch der

Ostsee-Peter


Freitag, 19. April 2024


Moin Moin aus Laboe,


für mich vergeht der April rasend schnell, dank Deutschlandticket komme ich ja weit rum im Norden. Vom 1. April bis heute habe ich im Nahverkehr ohne Bus und Schiff schon 720 km zurückgelegt, wobei die längeren Bahnstrecken ja erst noch folgen. Bin gespannt am Monatsende, aber bislang habe ich die 49€ schon 10x wieder rausgefahren.


Und so erlebe ich auch immer spannende Sachen mit der Bahn, denn wenn man nicht zwingend irgendwo hin muss, kann man das ja mit Humor betrachten. So letzten Dienstag, geplant war Flensburg. Mit dem Zug bis zur Schleibrücke Süd, dann zu Fuß rüber und auf der anderen Seite weiter. Angeschaut hatte ich mir das ja schon mal.


Der Zug fuhr aber nicht, nur Busersatzverkehr, daher als Alternative mit dem Regionalzug nach Neumünster, wo ich dann im strömenden Regen gestrandet bin. Totales Chaos dort, selbst ein ICE von Hamburg nach Kiel wurde mit über einer Stunde Verspätung angesagt, viele weitere Verspätungen und komplette Zugausfälle wurden nonstop durchgesagt, so auch der Zugausfall nach Flensburg. Alles ziemlich wirre Durchsagen, das Einzige was man immer gut verstehen konnte war: „Grund sind außerplanmäßige, dringende Gleisbauarbeiten. Wir bitten die Verspätung / den Ausfall zu entschuldigen“. Na toll.


Mittlerweile regnete es aber so stark, da hielt sich meine Lust eh in Grenzen, noch weiter gen Norden zu fahren. Ich war dann froh, dass irgendwann nach langer Zeit ein Zug kam, der wieder zurück nach Kiel fuhr. Am Abend habe ich dann in den Kieler Nachrichten online gelesen, Grund für das ganze Chaos war eine Kuh auf den Gleisen zwischen Neumünster und Nortorf. Eine Kuh!!


Hat die keine Weide oder was macht die da auf den Gleisen? Da wächst doch kein Gras zwischen den Gleisen. Also als Lokführer wäre ich aber mal langsam auf die Kuh zugefahren, hätte laut gehupt und dann hätte die hoffentlich das Weite gesucht. Und ansonsten hätte ein kleiner Schubs mit der Lok die Kuh spätestens dann zur Umkehr bewegt. Geht natürlich alles in der Praxis nicht, aber für solche Verspätungen kann die Bahn ja nun wirklich nichts. Aber irgendwann schaffe ich Flensburg doch noch mal, solange ich mein Deutschlandticket diesen Monat noch habe.


Mittwoch war ich dann mal in auf Spurensuche in Hamburg, überall dort wo ich als Kind aufgewachsen bin. Die Straßen gibt es alle noch, einige Häuser in den Straßen stehen sogar auch noch aus der Zeit vor über 70 Jahren, aber die meisten waren durch Neubauten ersetzt. Eine Zeitlang hatten meine Eltern auch mal ein Lokal in der Nähe des Ohlsdorfer Friedhofs, aber an der Stelle steht jetzt ein Mehrfamilienhaus.


Das war auf jeden Fall eine ganz interessante Zeitreise, erstaunlich was das Gehirn da plötzlich nach über 70 Jahren wieder an Erinnerungen hervorzaubert, wenn man sich an bestimmten Orten befindet. Die Drogerie z.B. wo wir als Kinder für 10 Pfennig Süßholzstangen gekauft und darauf rumgekaut haben. Das Haus steht noch neben dem Spielplatz, den es auch noch gibt, allerdings befindet sich in dem Haus jetzt statt einer Drogerie ein kleines Café. Und so tauchten an jedem Ort wieder Kindheitserinnerungen auf, das war ein ganz tolles Erlebnis.


Zum Abschluss habe ich mir dann noch einen kleinen Abstecher zum Hamburger Frühlings-DOM gegönnt, der an diesem Wochenende zu Ende geht. War ich auch schon ewig nicht mehr. Fahrgeschäfte sind ja nichts für mich, was soll ich in einer Geisterbahn? Bin doch selber gruselig genug. Aber eine leckere Currywurst bei „Wurst Paul“ und Schmalzgebäck gehen immer.


Zurück nach Laboe. Der Mai ist in Sicht und das bedeutet, auch der Maibaum ist seit Donnerstag wieder weithin sichtbar. Möglich macht das immer der Handwerker- und Gewerbeverein von Laboe. Im letzten Jahr gab es ja einen ganz neuen Maibaum, weil der alte morsch war. Aber die Zunftschilder konnten erst in diesem Jahr angebracht werden und so sehen wir also jetzt den Maibaum in voller Pracht.


Wie immer geht es nicht ohne die tatkräftige Unterstützung der Laboer Firmen, so z.B. die Firma Tischlerei Sindt die für die Holzarbeiten zuständig ist, den Malerbetrieb Holtfreter & Bock, die Firma Baudach, Spezialist für Haus und Hof. Um den 15 Meter langen Maibaum zu transportieren, stellt die Schiffswerft Laboe immer einen Spezialanhänger zur Verfügung. Das Ganze muss natürlich organisiert werden, dafür sorgt der 1. Vorsitzende des Handwerker- und Gewerbevereins Laboe, Jens Kavacs und sein Team.


Allen Firmen, fleißigen Helfern die hier nicht genannt sind, ohne die es aber nicht funktionieren würde, ein ganz herzliches Dankeschön von mir. Und wo wir gerade beim Thema Mai sind – am 05. Mai 2024 findet bereits zum 15. Mal das Maifeuer der Jugendfeuerwehr Laboe statt. Wie immer hinter dem U-Boot, für Speis und Trank ist natürlich reichlich gesorgt, der Erlös kommt der Jugendfeuerwehr zu Gute. Start ist um 17:00 Uhr.


So, das war es für diese Woche. Am Donnerstagabend fand im Ehrenmal für geladene Gäste die Ausstellungseröffnung mit dem Titel „Tod auf See“ statt. Darüber werde ich dann am Montag berichten. Ebenso über eine lukullische Veranstaltung am Wochenende. Für meine Leserinnen und Leser also immer mittendrin statt nur dabei.


Hoffen wir auf ein einigermaßen trockenes Wochenende, ich sage Tschüss bis zum Montag


Euer Ostsee-Peter


Montag, 22. April 2024


Moin Moin aus Laboe,


nun ist das Wochenende auch schon wieder vorbei, zwar überwiegend sonnig aber doch kalt und windig. Irgendwie merken wir hier in Laboe im Moment noch nichts von der Erderwärmung, aber wir wollen nicht meckern, 35 Grad im Schatten sind auch nicht der Hit. Erfreuen wir uns also lieber an den erfrischenden Temperaturen hier im Norden.


Zwei Geschichten hatte ich ja am Freitag angekündigt, über die ich heute gerne berichten möchte. So fand am vergangenen Donnerstag vor einem kleinen Kreis geladener Gäste im Ehrenmal die Eröffnung der Ausstellung „Tod auf See“ statt.


Das Marine-Ehrenmal in Laboe ist ja ein Mahnmal für alle auf See gebliebenen Menschen. Ursprünglich war das Ehrenmal als Kriegerdenkmal nur für die im 1. Weltkrieg gefallenen Marinesoldaten gedacht, nach dem 2. Weltkrieg kamen dann die dort gefallenen Marinesoldaten hinzu. Nach der Übernahme durch den Deutschen Marine Bund im Jahre 1954 wurde das Ehrenmal dann 1996 umgewidmet für alle auf den Meeren gebliebenen Seeleute aus der ganzen Welt.


In seiner Begrüßungsansprache erklärte der Präsident des Deutschen Marinebundes, Heinz Maurus, durch diese kleine Sonderausstellung noch einmal das Bewusstsein der Menschen zu erweitern, dass auch heute noch, trotz aller technischen Möglichkeiten, die Seefahrt Gefahren birgt.


Ob Segler, ein kleiner Fischkutter, Containerschiffe oder große Kreuzfahrtschiffe mit 7.000 Menschen und mehr an Bord, sie alle sind Gefahren ausgesetzt, sei es witterungsbedingt, durch Unachtsamkeit oder durch kriegerische Einflüsse. Diese kleine Sonderausstellung, so Heinz Maurus weiter, soll ermutigen, einmal selber über die Gefahren auf See nachzudenken.


Dr. Jann M. Witt, Historiker des DMB, erläuterte, dass es von der Idee über die Planung bis zur Ausführung über 2 Jahre gedauert hat. Ausgehend von den 4 Elementen Feuer, Erde, Luft und Wasser, die man auch mit den Himmelsrichtungen Süden, Westen, Osten, Norden, in Verbindung bringen kann, sollte eine Ausstellung mit nur 10 Tafeln entstehen, auf welchen 10 spektakuläre Schiffsunglücke aus dem militärischen und zivilen Bereich gezeigt werden.


Herr Dr. Witt bedankte sich zum Schluss noch einmal bei seinem Team und betonte, dass diese Sonderausstellung nicht als Dauerausstellung gedacht sei. Im Anschluss daran sprachen der Katholische leitende Militärdekan Torsten Stemmer und der Evangelische leitende Militärdekan Ernst Raunig noch einmal über das Leid, die Ungewissheit bei Verschollenen und die Trauer, dass die Angehörigen der auf See gebliebenen Seeleute erleiden müssen.


Danach konnten die Besucher dann noch in Ruhe einmal durch den kleinen Ausstellungsbereich gehen, wie angekündigt gab es danach einen kleinen Empfang mit Laugengebäck und Kaltgetränken.


Nach dieser Ausstellungseröffnung mit ernstem Hintergrund hatte die nächste Veranstaltung am vergangenen Samstag dann zwar auch etwas mit Schiffen zu tun, aber mit alten. Ole Schippn also. Und dieser fröhliche und lustige Verein, der sich nicht nur der Restaurierung alter Schiffe verschrieben hat, sondern auch für sein abwechslungsreiches und buntes Vereinsleben mit ganz vielen verschiedenen Gruppen bekannt ist, feierte das diesjährige „Angrillen“ für und mit seinen Mitgliedern.


Eine Gruppe innerhalb des Vereins ist ja der Shantychor „Ole Schippn“ und so kam auch sofort wieder eine tolle Stimmung auf, wenn Victor erst einmal zum Akkordeon greift und die Mitglieder des Shantychores fröhliche Weisen anstimmen. Wie heißt es doch so schön: „Wo man singt da lass dich nieder, bei den Ole Schippn immer gerne wieder“…. oder so ähnlich.


Die OSL-Damen hatten wieder einmal viele verschiedene Salate hergestellt und Kuchen gebacken, alles mega-lecker. So in der Art hatte ich mir das eigentlich auch bei der Ausstellungseröffnung im Ehrenmal vorgestellt, also etwas Herzhaftes zu den trockenen Laugenbrezeln. Aber gut, spätestens am Grill wo Sabine mit Ehemann die Bratwürste, Nackensteaks und Putensteaks unermüdlich grillten, war alles andere vergessen.


Die Menschen in der Fischküche freuten sich über die maritimen Gesangseinlagen die vor dem OSL-Vereinsheim erklangen, viele Besucher blieben immer wieder stehen, um dem fröhlichen Treiben zuzuschauen. Wer nicht fehlen durfte war natürlich Emmes, mit vollem Namen Emmes Katun. Aber der musste sein, denn ohne ihn fährt kein OSL-Schiff und außerdem wurde es dann doch kühler als die Sonne verschwunden war. Und Emmes hilft bei vollem Magen, gegen Kälte und Kräuter sind ja sehr gesund.


Es war wieder ein toller und leckerer Abend im Kreise vieler fröhlicher Menschen, daher noch einmal ein ganz großes Dankeschön an den Verein OSL. Wer Näheres über den Verein OSL wissen möchte oder selbst Mitglied werden oder im Shantychor mitsingen möchte drückt einmal HIER


So, das war es für den Start in die neue Woche. Veranstaltungen gibt es im Moment ja noch nicht allzu viele, daher unten bei den Fotos die Veranstaltungsübersicht für die nächste Woche. Auch da darf wieder gesungen werden, nämlich zusammen mit Bernhard am Mittwoch, den 24. April um 19:30 Uhr im Freya-Frahm-Haus.


Wir lesen uns dann am Freitagabend wieder, bis dahin sage ich wie immer Tschüss


Euer Ostsee-Peter

Freitag, 26. April 2024


Moin Moin aus Laboe,


heute gibt es wieder einen kleinen Reisebericht von einem Tagesausflug, der auch für Urlauber in Laboe interessant sein könnte und der sich auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut realisieren lässt. Diesmal ging es nach Flensburg, da hatte ich ja schon mal ein paar Anläufe genommen, hatte aber bislang irgendwie nicht geklappt.


Letzte Woche gab es noch einen Busersatzverkehr, den „normalen“ Zug Kiel – Flensburg wollte ich ja nicht, aber ab dieser Woche fährt die Nordbahn wieder von Kiel kommend bis zur Schleibrücke Süd in Rieseby, wenn man dann zu Fuß über die Brücke spaziert, landet man in Boren Lindaunis bei der Haltestelle Schleibrücke Nord, wo dann schon ein Zug der Nordbahn bereitsteht, um weiter nach Flensburg zu fahren.


Alleine das ist ja schon mal eine lustige Sache. Erste Planungen für den Neubau der alten Klappbrücke, bei der noch Teile aus dem Jahre von 1892 vorhanden sind, begannen schon 2003. Es folgten 17 Jahre Planung! Also recht schnell, wir sind ja in Deutschland. Seit 2020 wird gebaut, 2025 sollte die neue Klappbrücke fertig sein. Daraus wird natürlich nichts. Die Kosten von einst geplanten 84 Millionen Euro laufen aus dem Ruder, mit der Fertigstellung wird nicht vor Ende 2026 gerechnet, eher dürfte es 2027 werden. Grund sind neue Bauvorschriften. Kann ja mal passieren im Zeitraum von über 20 Jahren, wir sind eben in Deutschland.


Vom Flensburger Bahnhof, übrigens heute ein Kulturdenkmal, erbaut 1927, gelangt man entweder in 15 Minuten zu Fuß oder mit dem Bus in die City. Die fast schnurgerade Fußgängerzone habe ich gefühlt als 10 km lang empfunden, weil es überall so viel zu gucken gibt, ist aber „nur“ etwas über einen Kilometer lang. Vom Bahnhof kommend beginnt man am Südermarkt, geht dann Richtung Norden über den Holm, Nordermarkt und von dort weiter zur Norderstraße und bis zum Nordertor.


Absolut sehenswert sind in der Norderstraße (dänisch Nørregade) die von Haus zu Haus über die Straße gespannten Leinen, an denen Schuhe hängen. Ich hab mir auch erst einmal verwundert die Augen gerieben. Warum hängen da auf mehreren Leinen denn paarweise Schuhe über der Straße? Bringt das Glück, wenn ich da meine Schuhe jetzt auch über die Leine werfe? Aber um barfuß nach Hause zu laufen war es dann noch etwas zu kalt.


Eine wahrscheinlich nicht ganz ernst gemeinte Erklärung für die Schuhe auf der Leine lautet wie folgt: Ab dem Jahr 2005 soll dieses Phänomen dadurch entstanden sein, dass die Kunden eines Skatershops nach Kauf neuer Sneaker ihre alten Schuhe zurückließen und der Ladenbesitzer sie über die (Wäsche)-Leinen warf. Sein Nachbar vom St.-Pauli-Fanshop soll sich bald darauf angeschlossen haben. Und so wurden im Laufe der Jahre immer mehr Leinen gespannt und die Schuhe dort zur Freude der Touristen über die Leinen geworfen.


Übrigens Touristen, man könnte fast meinen, Flensburg ist auch heute noch fest in dänischer Hand. Denn immerhin gehörte Flensburg bis 1864 zu Dänemark. Dänische Geschäfte, Dänische Info-Tafeln und in den Shopping-Meilen wird auch Dänisch gesprochen. Es gibt auch eine kleine Dänische Kirche in der Einkaufsstraße, die „Helligåndskirken“ die aber leider geschlossen war. Es werden dort Gottesdienste in dänischer und deutscher Sprache abgehalten. Es gibt übrigens 3 Hauptkirchen im Zentrum von Flensburg und mehrere kleine Kirchen in den Außenbezirken.


Ein interessantes Gebäude ist die Ballettschule in der Großen Straße mit einer Rokoko-Fassade. Unter der Jahreszahl 1788 steht ein Schild "Zur Börse". Es könnte mal eine kleine Börse hier gewesen sein, dass weiß man nicht mehr so genau. Sicher ist aber, dass es mal eine Gaststätte in dem Gebäude mit dem Namen „Zur Börse“ gab. Die Fassade ist ein Kulturdenkmal, das eigentliche Haus wurde aber 1994/1995 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt, nur die ursprüngliche Fassade ist also erhalten geblieben. Auch eine Möglichkeit, das Stadtbild zu erhalten.


Eine weitere nette Überraschung in dieser Art habe ich dann etwas weiter erlebt. Denn es fing plötzlich an zu regnen. OK, das ist für uns aus dem Norden ja keine Überraschung, aber ich hatte Glück, ich stand praktisch vor dem Eingang zu Flensburg größtem Einkaufscenter, der Flensburg-Galerie am Holm. Normalerweise zieht es mich nicht unbedingt in diese Shopping-Center, aber auch der kleine Hunger machte sich bemerkbar.


Nun, die Flensburg-Galerie ist im Prinzip ein Einkaufstempel wie jeder andere auch, egal in welcher Stadt. Alle bekannten Mode-Marken sind vertreten, Drogerie, Elektronikmarkt, Schuhe, Andenken, das volle Programm. Und jede Menge Gastronomie, da bleibt kein Wunsch offen. Vom Schachtel-Wirt (McDonalds) über Sushi, Italiener, Döner und Griechen ist alles vorhanden.


Aber dann gabs eben doch die große Überraschung für mich, und das war das „Café Extrablatt“. Gehört auch zu einer Franchise-Kette, aber das Café ist teilweise in einem alten Fachwerkhaus untergebracht. Mein erster Gedanke war, whow, da hat sich aber ja mal ein Innenarchitekt und Ladeneinrichter richtig etwas einfallen lassen mit der Inneneinrichtung und Deko. Die zweite Überraschung war dann aber – das Haus ist echt, keine Deko und es steht tatsächlich mitten in einem Einkaufszentrum.


Nun war meine Neugierde natürlich geweckt, und nach einigem recherchieren habe ich herausgefunden, das Haus stand schon immer exakt dort wo es jetzt steht. Das genaue Alter des Hauses lässt sich nicht mehr genau feststellen, baugeschichtliche Untersuchungen datieren es auf das Jahr 1560.


Wie es in der heutigen Zeit so ist, das ursprüngliche Einkaufszentrum hieß einst Südermarktpassage und war angeblich zu klein und sollte durch einen neuen Investor großzügig erweitert werden zur „Flensburg-Galerie“, dem größten Shoppingcenter in Flensburg. Dazu mussten mehrere alte Häuser weichen und auch das Steinbach-Haus, benannt nach seinem letzten Besitzer Hans Steinbach, sollte abgerissen werden. Das Haus stand aber unter Denkmalschutz, auch wenn es total baufällig war.


Zum Glück ist die Stadt Flensburg aber standhaft geblieben, das Haus durfte nicht abgerissen werden. Es handelt sich dabei um eines der ältesten Bürgerhäuser Flensburgs. Nun hatte der Investor ein großes Problem. Aufgeben wollte er die Erweiterung des Einkaufszentrums aber auch nicht, also mussten die Baupläne völlig neu erstellt werden. Danach hat der Investor dann das alte, baufällige Haus gekauft und hat den neuen Eingang des Einkaufszentrums mit viel Glas um das historische Steinbach-Haus herum gebaut.


Das Steinbach-Haus wurde dann unter Leitung des Flensburger Architekten Gunnar Carlsson restauriert und nach Originalunterlagen wieder hergestellt. Die Fachwerkausbildung mit den durchzapften Ankerbalken entspricht der damals in Dänemark üblichen Bauweise. Das Satteldach, das vor der Integration in die Passage im hinteren Bereich offenbar abgeflacht war, wurde wieder durchgehend in die richtige Höhe gebracht. Die Fassade des Gebäuderückflügels wurde teilweise zum Begehen und für bessere Lichtverhältnisse geöffnet. Und so entstand also tatsächlich das Haus im Haus.


Nach dieser netten Überraschung in einem Einkaufszentrum ging es dann weiter zum Flensburger Historischen Hafen. Im 18. Jahrhundert wurde Flensburg ja als Rum-Stadt bekannt, denn Flensburg war einer der bedeutendsten Handelshäfen für die Schiffe der Dänisch-Westindien-Flotte, die den Rum und Zucker nach Europa brachten. In der Blütezeit des Rums gab es in Flensburg über 200 Rumhäuser, jetzt sind es nur noch zwei.


Heute liegen in dem Historischen Hafen sehr schöne alte Schiffe, die zum Teil gerade auf die diesjährige Saison vorbereitet werden. Besonders beeindruckend fand ich den Salondampfer „Alexandra“. 1908 in Hamburg gebaut, im Mai 1908 von der Prinzessin Alexandra Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Glücksburg getauft. Daher der Schiffsname Alexandra.


Die Alexandra ist einer der letzten kohlebefeuerten, seetüchtigen Salondampfer. Die Schiffsicherheit entspricht der heutigen Traditionsschifffahrt. Aber ansonsten ist die Technik noch so wie bei der Indienststellung im Mai 1908. Zwischen Mai und September werden viele Fahrten mit der Alexandra ab Flensburg unternommen. Ob Rum-Regatta, Hafenfest der DGzRS im Juli in Langballigau, die Alexandra ist dabei.


Auch der 1954 auf der Jadewerft in Wilhelmshafen für die Bugsier-Reederei in Hamburg gebaute Schlepper Bugsier 9 liegt dort. 1973 wurde der Schlepper an die Flensburger Schiffbaugesellschaft verkauft und erhielt den Namen Flensburg. Mittlerweile als Museumsschiff unterwegs bei Regattabegleitfahrten und Rundfahrten. Auf jeden Fall wurde auf vielen alten Schiffen ordentlich gewerkelt.


Uns so ging ein schöner und interessanter Tag in Flensburg zu Ende. Ein Tagesausflug lohnt auf jeden Fall, es gibt viel zu entdecken. Die Rückfahrt habe ich dann wieder mit der Nordbahn gemacht, allerdings ging es diesmal bei ungemütlichem Regenwetter und viel Wind zu Fuß über die Lindaunis-Brücke. Aber auf der anderen Seite wartete ja schon der gut beheizte Zug nach Kiel.


Als ich am Dienstag in Flensburg war gab es aber auch in Laboe etwas Spannendes zu sehen. Denn zwei mit Sonderlackierung ausgestattete Sea King Hubschrauber flogen ihre Abschiedsrunde an der Ostseeküste entlang. Die offizielle Verabschiedung der 50 Jahre alten Marine Hubschrauber fand im März in Kiel-Holtenau statt. Ein Rundflug musste wegen schlechten Wetters verschoben werden, aber nun hat es geklappt.


Gestartet waren sie in Nordholz bei Cuxhaven. Ihr Flug führte sie vorbei an Eckernförde, über den Dänischen Wohld nach Laboe zum Marineehrenmal, wo das bunte Duo dann einen Vorbeiflug hatte. Die Sonne lachte vom Himmel, und so konnte Holger Teegen ein paar tolle Fotos von den beiden Sea Kings machen. Vielen Dank Holger.


Dazu noch eine ganz aktuelle Meldung vom DMB vom 25.04.24. Auf dem Abgeordnetentag des Deutschen Marinebundes (DMB) in Hameln beschlossen die Delegierten, sich um einen ausgemusterten Hubschrauber SeaKing MK41 in Ergänzung zum technischen Museum U995 und dem Marine-Ehrenmal zu bewerben. „Dies böte uns die Gelegenheit, diesen legendären Hubschrauber als technisches Museum zu würdigen und in diesem Zusammenhang die Geschichte der Marineflieger auch bei uns in Laboe erlebbar zu machen“, so Heinz Maurus, Präsident des Deutschen Marinebundes.


Jetzt kam Post aus dem Marinefliegerkommando in Nordholz. Kommandeur, Kapitän zur See Broder Nielsen, signalisierte grundsätzliche Zustimmung und findet die Initiative des DMB außergewöhnlich und unterstützenswert.


Darüber hinaus schreibt Nielsen: „Leider muss ich Ihnen mitteilen, dass aufgrund der aktuellen Lage in der Ukraine zum jetzigen Zeitpunkt keine verbindliche Zusage geben kann… Dennoch möchte ich Ihnen versichern, dass ich das Vorhaben grundsätzlich sehr begrüße und hoffe, dass ich in der Zukunft die Möglichkeit haben werde, dieses Projekt zu unterstützen.“


Na, dann schauen wir mal, ob irgendwann auch mal ein SeaKing Marinehubschrauber auf dem Gelände des Ehrenmals stehen könnte. Eine Fotomontage hat der DMB seiner Pressemitteilung beigefügt, siehe unten.


Neue Veranstaltungen gibt es am kommenden Wochenende nicht, wie bereits angekündigt, ist im Freya-Frahm-Haus die Ausstellung „Aquarelle“ von Barbara Hirsekorn zu sehen, geöffnet jeweils von 13 - 18 Uhr. Für die Fußballfans – in einem Punktespiel der Kreisliga Ost trifft der VfR Laboe auf den FT Preetz. Anstoß ist am Samstag, den 27.4.24 um 14:40 Uhr auf dem Stoschplatz.


So, das war es für diese sehr regnerische Woche. Am Montag fallen die NEWS übrigens einmal aus, da ich habe meinen CBA-Tag. Was das ist? Ganz einfach, es ist mein „Computer bleibt aus“-Tag. Viele meiner Leserinnen und Leser können sich sicherlich denken, warum das so ist. Und nun hat sich auch gerade noch mein Handy gemeldet, es will sich am Montag aus Solidarität auch dem CBA-Tag anschließen, na dann…..


Wir lesen uns dann also im Mai wieder, genauer gesagt, am Freitag, den 3. Mai abends zur gewohnten Stunde. Und dann muss das aber mal langsam los gehen mit dem Frühling.


Bis dahin sage ich wie immer Tschüss

Euer Ostsee-Peter